Prüfung der Umwandlung der alten Bahntrasse in einen Radweg

Prüfung der Umwandlung der alten Bahntrasse in einen Radweg

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

wie in der Haushaltsrede zum 2022 schon angesprochen bittet die CDU-Fraktion die Verwaltung um die Prüfung inwieweit die stillgelegte Bahnstrecke Kleve – Duisburg zwischen Kleve und der Ortschaft Qualburg einer Nutzung durch den Radverkehr zugeführt werden kann.

Begründung:

Die Idee die alte Bahnstrecke zwischen Hasselt/Qualburg nach Kleve als Radfahrweg zu nutzen ist nicht neu. Diese wurde schon vor ca. 10 Jahren im Rat diskutiert. Seinerzeit wurde dieses Projekt nicht weiter verfolgt, da eine Finanzierung der Baumaßnahmen und der weiteren Unterhaltung nicht machbar erschien.
In den letzten Jahren hat sich jedoch ein großer Wandel in Bezug auf die Nutzung des Fahrrades auch zum täglichen Weg zur Arbeit ergeben. Immer mehr Menschen nutzen das Rad.
Ebenso wird seit einigen Jahren der Ausbau von Radwegen wesentlich stärker gefördert. So werden in manchen Bereichen die Ausbaukosten bis zu 95 % übernommen.
Gleichwohl verbleiben bei einer Umsetzung des Projektes natürlich Investitions- und Unterhaltungskosten zu Lasten des gemeindlichen Haushaltes.

Betrachten wir die räumliche Situation entlang der alten Bahntrasse, so erkennen wir auf der einen Seite entlang der B57 einen gut ausgebauten Radweg und auf der anderen Seite einen Radweg entlang der Sommerlandstraße. Ebenso besteht die Möglichkeit, über Wirtschaftswege von Kleve kommend über Riswick und  Erfgen  weiter in den Süden zu fahren.

Insofern wäre der Umbau der Bahnstrecke als Radfahrweg lediglich eine weitere Möglichkeit, sicher auf einer attraktiven Route mit dem Rad zu fahren und somit eine Förderung des Tourismus.

Es gibt jedoch einen neuen triftigen Grund, warum wir die Diskussion zu diesem Thema wieder aufleben lassen wollen. 

Die Stadt Kleve baut in den nächsten Jahren in der Nähe des Klever Bahnhofes ein neues Konrad-Adenauer-Gymnasium. Der alte Schulbau in Kellen wird dann wahrscheinlich einer anderen Nutzung zugeführt oder zurückgebaut werden.
Viele unserer Bedburg-Hauer Kinder besuchen das KAG. Von Schneppenbaum oder Hau kommend führt der Schulweg  i.d.R über die gesicherte Ampelanlage in Qualburg, weiter über die Koppelstraße und den Deich nach Kellen.
Künftig, wenn das KAG am Bahnhof liegt, würde der Schulweg wahrscheinlich entlang der B57 erfolgen. Dann jedoch müssten die Kinder die B57 vor dem Bahnübergang  überqueren. Ungesichert und höchst gefährlich. Inwieweit hier eine Ampelanlage eingerichtet werden kann und darf, ist noch nicht geklärt. Das  Umsetzungsverfahren zur Errichtung der Ampelanlage in Qualburg hat 15 Jahre gedauert.
Inwiefern andere Möglichkeiten zur Querung der B57 getroffen werden können, wissen wir heute nicht.

Um hier unseren Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen, wäre die Bahntrasse zwischen Qualburg und Kleve eine gute und sichere Ergänzung zum vorhandenen Radwegenetz.

Auf dem Gebiet der Gemeinde Bedburg-Hau ist die Bahntrasse im Eigentum der Gemeinde.

Natürlich müssen wir uns auch Gedanken dazu machen, wie sich ein Umbau auf die Entwicklung der Natur auswirkt.  Durch die Stilllegung der Bahntrasse hat sich die Natur ein Stück des Lebensraumes zurückgeholt. Bäume und Gehölze bieten Tieren und Insekten Unterschlupf. Es ist ein Ökosystem entstanden, das es auch zu bewerten gilt.

Eine Vision wäre natürlich der Lückenschluss im gesamten Bereich der Gemeinde Bedburg-Hau. Damit könnte ein Radschnellweg als Verbindung zwischen den alten Römerstädten  Xanten und Nimwegen entstehen. Dieses erscheint uns jedoch zum heutigen Zeitpunkt finanziell nicht darstellbar. Diese Möglichkeit sollte man aber nicht aus den Augen verlieren.

Wir würden uns freuen, wenn unser Ansinnen in einer der nächsten Beratungsfolgen besprochen wird.

Mit freundlichen Grüßen